»Diashow«: Das deontologische Sechseck

Das deontologische Sechseck stellt die logischen Beziehungen der drei Modalitäten geboten, verboten und nicht reguliert dar. Es entsteht folgendermaßen: Man ordnet die genannten deontischen Modalitäten und ihre jeweiligen Verneinungen grafisch so an, daß sie die Eckpunkte eines gleichmäßigen Sechsecks einnehmen und jede Modalität ihrer Verneinung gegenüber liegt. Dann wird jede Ecke mit allen anderen Ecken zeichnerisch so verbunden, daß die Art der einzelnen Linie zum Ausdruck bringt, welche logische Beziehung zwischen den Modalitäten an den Endpunkten der Linie besteht.
Das deontologische Sechseck ist eine Erweiterung des Deontologischen Quadrats, welches auf das Modalquadrat und damit auf das logische Quadrat zurückgeht. Neben seinem unmittelbaren Aussagegehalt veranschaulicht das Sechseck auch zwei unterschiedliche Bedeutungen von erlaubt, welches sowohl als nicht verboten als auch als nicht reguliert (d.h. von keiner Gebots- oder Verbotsnorm erfaßt) verwendet werden kann.

Die folgenden »Dias« sollen helfen, das deontologische Sechseck zu verstehen. Seine Konstruktion wird schrittweise vorgeführt und die jeweiligen logischen Beziehungen werden anhand von Wahrheitswertetafeln und Beispielen erläutert.

Literatur:

  • ACHENWALL, Gottfried: Prolegomena Iuris Naturalis, 3. Aufl. Göttingen 1767, § 26
  • KALINOWSKI, Georges: La loguique des normes, 1971, S. 107 f., 119 ff. (deutsch von KLEIN, Wolfgang, Einführung in die Normenlogik, Frankfurt 1972)
  • LENK, Hans: Konträrbeziehungen und Operatorengleichungen im deontologischen Sechseck in: ders. (Hg.): Normenlogik, Pullach 1974, S. 198 ff.
  • HRUSCHKA, Joachim: Das deontologische Sechseck bei Gottfried Achenwall im Jahre 1767, Joachim Junius Gesellschaft der Wissenschaften e.V., Hamburg, Jg. 4 (1986) Heft 2, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1986
  • HRUSCHKA, Joachim; JOERDEN, Jan C.: Supererogation: Vom deontologischen Sechseck zum deontologischen Zehneck, Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP) 73 (1987) S. 104-120
  • HRUSCHKA, Joachim: Das deontologische Sechseck in der Jurisprudenz, in: Krause, Veelken, Vieweg (Hrsg.): Recht der Wirtschaft und der Arbeit in Europa, Gedächtnisschrift für Wolfgang Blomeyer, Duncker & Humblot Berlin 2004, S. 775-778

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14.12.2004
Schuhr